Seit 1997 tritt er unter dem Namen EROBIQUE alleine auf Parties und in Clubs auf, um die jungen Leute mit seiner improvisierten und unkonventionellen Discomusik zu ausufernden Tanzfeten zu animieren. Nach gefeierten Auftritten im gesamten deutschsprachigen Raum wurden die norddeutschen Freistil-Rapper Fischmob auf ihn aufmerksam und luden ihn ein, das Vorprogramm zu ihrer mehrwöchigen ‚Power-‚Tour 1998 zu bestreiten. Im Jahr 2000 zog Meyer nach Hamburg zu DJ Koze, um mit ihm und seinem Kollegen Cosmic DJ das elektronische Trio ‚International Pony‘ zu gründen. Die Band veröffentlichte drei bezaubernde Alben bei Columbia und führte Meyer und seine beiden Mitstreiter zu furiosen Auftritten in ganz Europa.

 

Portrait, Carsten „Erobique“ Meyer • Foto Credit: Yvonne Schmedemann


 
Im Jahr 2009 begann die Zusammenarbeit mit Regisseur Arne Feldhusen für dessen preisgekrönte TV-Serie „Der Tatortreiniger“, für die er nicht nur die Titelmusik schrieb, sondern jeder Folge seinen eigenen musikalischen Stempel aufdrückte.

Ein äußerst wichtiger Tatort, der in der brillanten Serie „Der Tatortreiniger“ aber nie gezeigt oder gar gereinigt wird, befindet sich im traditionsreichen, legendären Hamburger Karolinenviertel. Hier, fast unter dem Dach eines mächtigen, typisch hanseatischen Klinkerbaus, befindet sich Carsten Meyers Studio.

Alte Synthesizer und Orgeln wohin man blickt. Da ist ein komplett mikrofoniertes Drumset, ein Bass, Gitarren. Kabelsalat schlängelt sich über mehrere Lagen orientaler Teppiche. An die Keyboards sind Stapel von Flohmarktplatten, Singles und LPs, gelehnt, die Bücherregale an den Wänden quellen über, viel Malerei, eigene und fremde Werke, bedeckt die Wände, in St. Petersburger Hängung. Betrachten kann man diese wundervolle Welt aus einem Korbsessel im Stil des Films „Emanuelle“.

Hier entstehen quasi das ganze Jahr hindurch, und das schon seit 2011, all die musikalischen Skizzen, Vignetten, Themen, Grooves und Fantasias, die dann irgendwann zu den ausformulierten, musikalischen Stimmungsbildern werden, die im „Tatortreiniger“ zu hören sind. Die ihren Teil dazu beitragen, dass „Der Tatortreiniger“ die wahrscheinlich beste deutsche Fernsehserie der Welt ist – mit Sicherheit, was die Musik betrifft.

Es war eine so naheliegende wie zauberhafte Idee, daraus endlich eine Auswahl zusammenzustellen und sie in einer schönen, von Meyer selbst gestalteten Hülle und auf seinem eigenen Label, Asexy, zu veröffentlichen. Die Songs präsentieren sich nun fast ähnlich einem Mixtape, nur halt nicht gemixt, sondern wie früher, ein Song nach dem anderen.

Was für ein unterhaltsames Spektakel!
 

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