Wir schreiben das Jahr 2015 und wieder brennen Asylbewerberheime. Nachrichten wie aus einer fernen Vergangenheit erreichen uns und werfen uns zurück in Zeiten, die wir schon längst überwunden glaubten. Wieder einmal stehen normale Bürgerinnen und Bürger am Straßenrand und applaudieren still, wenn der Mob die nationalen Dinge selbst in die Hand nimmt. Wer schweigt stimmt zu, doch Jetzt Ist Schluss. Irie Révoltés können diese heimliche Zustimmung nicht mehr ertragen. Irie Révoltés legen den Finger in die offene Wunde dieser Gesellschaft, die trotz gegenteiliger Bekenntnisse noch immer blind zu sein scheint, wenn es um Rassismus geht.
Deshalb Kapuze auf und raus auf die Straßen. Zusammenschließen und gemeinsam los gehen. Zeigen, dass man nicht einverstanden ist. Zeigen, dass man einen anderen Traum hat. Zeigen, dass man nicht einsam steht, mit seiner Vision von einer anderen Welt, die möglich ist. Die anderen sind auch schon da und es kommen immer mehr. Sie kommen aus allen Ecken und versammeln sich. Die Masse schwillt an und überall sind Leute. Doch dann ist da dieser Moment, in dem alle noch einmal durchatmen. Es ist der Moment, in dem du dein eigenes Blut rauschen hörst. Die Stille und die Anspannung, die in der Luft liegt. Es ist der Moment, in dem sich alle noch einmal konzentrieren. Der Moment, in dem die Sonne aufgeht und das Zwitschern der Vögel überdeutlich zu vernehmen ist, mitten in der Stadt. Die Straßen sind wie leer gefegt und du riechst den Asphalt. Der Morgen zieht herauf, das Licht ist noch brüchig und alles ist dicht und intensiv und du spürst, dass du lebst. Es ist die Ruhe vor dem Sturm und dann geht es los und alles rennt.
Raise the Bass! Marcus Staiger
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!