Auf „Amatssou“, dem neunten Studioalbum des legendären Kollektivs, erkunden Tinariwen die Gemeinsamkeiten zwischen ihrem Markenzeichen, dem Wüstenblues, und der Country-Musik des ländlichen Amerikas.
Mit einer zusätzlichen Produktion von Daniel Lanois (Brian Eno, U2, Bob Dylan, Emmylou Harris, Peter Gabriel, Willie Nelson) finden sich auf „Amatssou“ die für die Band typischen verschlungenen Gitarrenlinien und hypnotischen Grooves nahtlos neben Banjos, Fiddles und Pedal Steel. Tuareg-Nomaden und Cowboy-Treiber, Kamelzüge und Mustang-Pferde. Der zeitlose Horizont der endlosen Sahara und die wilde Grenze des Alten Westens – mehrere tausend Meilen Ozean mögen den Wüstenblues von Tinariwen und die authentische Country-Musik des ländlichen Amerikas trennen, aber die Verbindungen sind ebenso greifbar wie romantisch.
Seit Jahrzehnten sind die Tinariwen Botschafter ihres Volkes, einer Lebensweise, die im Einklang mit der Natur steht und die wie nie zuvor bedroht ist. Obwohl die Tuareg-Kultur so alt ist wie die des antiken Griechenlands oder Roms, sprechen die Lieder von „Amatssou“ die aktuelle und oft harte Realität des heutigen Lebens der Tuareg an. Es überrascht nicht, dass es leidenschaftliche Verweise auf die anhaltenden politischen und sozialen Unruhen in Mali gibt. Die Texte sind voller poetischer Allegorien und rufen zu Einheit und Freiheit auf. Es sind Lieder des Kampfes und des Widerstands mit schrägen Anspielungen auf die jüngsten verzweifelten politischen Umwälzungen in Mali und die zunehmende Macht der Salafisten. Tinariwens Botschaft klang noch nie so eindringlich und überzeugend wie auf „Amatssou“.
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