Liebe Soulsisters und Soulbrothers!
2020 war für mich nicht nur wegen Corona ein bescheidenes Jahr (Jobverlust, Mountainbike-Unfall mit 2fachem Rippenbruch und abgebrochenem Zahn, …).
Aber wie immer hat mir die Musik geholfen, alles durchzustehen und optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Diese Alben waren 2020 meine musikalischen Begleiter und haben mich am meisten beeindruckt:
Yo! Die „KopfKinoShow“ ist feinster deutscher BoomBap aus dem Black Forrest!
Anfang letzten Jahres veröffentlichte Blackwood seine EP „Bauernjunge“ mit der er sich vorwiegend im Süden der Republik Gehör verschaffte und auch in einigen Medien stattfand. Der in Lenzkirch-Saig im Schwarzwald aufgewachsene Musiker ist gelernter KFZ-Mechatroniker und Automobilkaufmann – für die Musik blieb nie genügend Zeit. Das sollte sich aber ändern und so widmete er das letzte Jahr ganz der Musik.
Herausgekommen ist das Album „Kopfkinoshow“. Traditionen, das Leben im Schwarzwald sind die Themen, die in umtreiben. Mit einem humorvollen Unterton und einer ordentlichen Portion Ironie beweist er, dass guter Hiphop nicht nur in der Stadt entstehen kann.
Das aus Montreal stammende Oktett BUSTY AND THE BASS vermengt Soul, Modern-Jazz und temperamentvollen Indie-Rock mit Texten aus dem Gedankenkarussell des Lebens. Ihr heute erscheinendes Album EDDIE zieht seine Einflüsse aus der über 50-jährigen Geschichte von Soul, Funk und Jazz.
Aufgenommen während mehrerer ausgedehnter Studiosessions, bearbeitet die Band Themen wie Herzschmerz, Wachstum und das Finden eines Gleichgewichts im Erwachsenenalter. Durchaus ungewöhnliche Themen für eine Funkband, aber EDDIE ist auch kein typisches Album. Geschickt balanciert die Band zwischen emotionaler Ehrlichkeit und intergalaktischer Psychedelia.
AmarElo ist das neueste Studioprojekt des brasilianischen Rappers Leandro Roque de Oliveira aka Emicida, das vom Literaten Paulo Leminski inspiriert wurde, und in dem er versucht, das Erbe der brasilianischen Musik mit den verschiedenen Besonderheiten und Referenzen zu einem Ganzen zusammen zu führen. Der MC aus São Paulo nennt das ganze „Neo Samba“, wobei er Rap als Ausdrucksform gewählt hat und neue Stile mit den klassischen kombiniert.
AmarElo ist ein soziales Experiment für Emicida. Es ist mehr als ein Album, das Werk soll inspirieren, eine Einheit durch Liebe zu erzeugen. Durch das Leben in einem Land, das zerrissen ist und in der internationalen Öffentlichkeit auch so wahrgenommen wird, möchte Emicida die Welle des Hasses bekämpfen, die nicht nur Brasilien, sondern die ganze Welt ergriffen hat.
Der englisch rappende MC Fritz Fisherman und der international gefeierte Produzent Ferge aka Ferge X Fisherman haben ihr Debütalbum „Blinded By The Neon“ veröffentlicht.
Thematisch dreht sich „Blinded By The Neon“ um die schwankenden Gefühlslagen des Protagonisten in Sachen Selbstwahrnehmung und seine ebenso ambivalenten Beziehungen – zur eigenen Kunst und zu sich selbst als Künstler in seinem sozialen Umfeld. Musikalisch spannt sich der Bogen von der süßen Melancholie der Jazz-Samples und geschmackvoll eingebetteten Streichern über frickelige Beatmaker-Ästhetik bis hin zu melodiösem Gospel und Soul. Bestens durchdacht, bestimmt das Konzept des Albums die musikalische Marschroute und nimmt den Zuhörer wie im Sog mit auf die Reise durch die komplexe Gedankenwelt des Protagonisten.
Der legendäre HipHop Produzent und MC Funky DL aus Hackney, East London, ist weit über 20 Jahre in der HipHop Szene aktiv und wurde 1997 für sein Debütalbum „Classic Was The Day“ mit dem britischen MOBO Award (Music of Black Origin) als Best HipHop Act ausgezeichnet.
Mit „Twenty“ hat er nun sein zwanzigstes (!) Album veröffentlicht und untermauert seinen Ruf als einer der führenden HipHop Produzenten der UK Szene mit einer Mischung aus jazzy HipHop, Boom Bap, Trap, Neo Soul, R’n’B und Latin.
Zu hören sind außerdem eine Reihe talentierter britischer Künstler wie die Sänger*innen Stee Moglie und Cicero, die Rapper Abioseh, Songer, Teddy Reiss und El-Emcee, sowie Jazz Funk Musiker Xantoné Blacq, Gitarrist Ed Riches and Bassist Sean Allen.
„Twenty“ ist ein grandioses old school HipHop-Album und zeigt den enormen Einfluss von Funky DL auf den UK HipHop über 20 Jahre.
Dicke Empfehlung!
Die jamaikanische Yogalehrerin und Reggae-Künstlerin Janine Cunningham aka Jah9 wird seit 2013 für ihre Philosophie, ihre Spiritualität und ihren Stil „Jazz on Dub“ zur Hohenpriesterin der jamaikanischen Bewegung „Reggae Revival“.
Mit ihrem neuen Album #NoteToSelf perfektioniert sie ihren genreübergreifenden Stil aus Reggae, Dub, Neo Soul und Jazz und liefert damit ein Meisterwerk ab, das nicht nur die Grenzen des Reggae-Genres neu vermisst.
Big Up!
Ich habe mein absolutes Sommer-Album entdeckt: Kabza De Small – I am the King of #Amapiano: Sweet & Dust
Die südafrikanische House-Variante Amapiano ist zwar bereits 2012 entstanden, wurde von mir allerdings erst jetzt mit dem neuen Kabza De Small Album so richtig entdeckt.
Der DJ und Produzent Kabza De Small aus Pretoria hat auf „I am the King of #Amapiano: Sweet & Dust“ 27 Amapiano-Perlen mit einer Laufzeit von 3 Stunden versammelt! Die Mischung aus elektronischen Beats und afrikanischen Rhythmen entfachen einen unwiderstehlichen Groove, der hervorragend zum Sommer passt. Ich feier das und höre es in Dauerschleife!
An dem Wiener DJ- und Produzenten-Duo Kruder & Dorfmeister kam in den 90er Jahren in der Downbeat- und TripHop Szene keiner vorbei.
Mit ihren legendären Compilations DJ Kicks und den K&D Sessions hatten die beiden zwar ihre Remixe veröffentlicht, aber kein Album mit eigenem Material, obwohl das vorhanden war.
Im Jahr 2000 trennten sich Peter Kruder und Richard Dorfmeister um Soloalben oder mit anderen Musikern an neuen Projekten zu arbeiten.
Als die beiden 2018 wieder zusammen auftraten, um das 25-jährige Jubiläum ihrer einzigen Maxi „G-Stoned“ mit einer kleinen DJ-Tour zu feiern, kam ihnen auch ihre Aufnahmen aus dem Jahr 1995 wieder in die Finger.
Die Tracks wurden überarbeitet und werden heute unter dem logischen Titel „1995“ nach 25 Jahren veröffentlicht.
5 Jahre mussten wir auf Lianne La Havas selbstbetiteltes 3. Album warten. Und das Warten hat sich gelohnt. Die britische Soul-Musikerin überzeugt erneut mit ihrer unnachahmlichen musikalischen Mischung aus Singer-Songwriter-Pop und Soul. Ich liebe es !
6 Jahre nach seinem hervorragenden selbstbetitelten Debütalbum veröffentlicht Jarrod Lawson heute sein zweites Album. Happy Releaseday!
Und das Warten hat sich mehr als gelohnt. Auf ‚Be The Change‘ verknüpft der sympathische US-amerikanische Sänger und Pianist wieder auf seine unnachahmliche Art Soul, Funk, R’n’B, Pop und Jazz zu einer wunderschönen musikalischen Mischung, an der ich mich nicht satt hören kann.
Die in Deutschland und Frankreich lebende afrikanische Gesangslehrerin und Sängerin MENOOSHA hat mit „Airs About Hair Volume 1“ ihr zweites Album veröffentlicht.
Auf „Airs About Hair Volume 1“ geht es um Haare, Selbstbestimmung und das Leben an sich, musikalisch untermalt von einer wundervollen und zeitlosen Mischung aus Soul, Neo Soul, Afro-Soul, R’n’B, Jazz und afrikanischen Rhythmen.
Dicke Empfehlung!!
Der US-Rapper, Sänger und Songwriter Malcolm James McCormick aka Mac Miller starb 2018 im Alter von nur 26 Jahren an einer versehentlichen Überdosis aus Drogen, Alkohol und Medikamenten.
Er hinterließ ein musikalisches Erbe, das neben fünf Studioalben auch die weit fortgeschrittenen Aufnahmen für ein neues Album umfasste.
Konzipiert als Schwesteralbum zum 2018 veröffentlichten, Grammy-nominierten „Swimming“, wurde CIRCLES mit Unterstützung des Produzenten Jon Brion fertiggestellt, mit dem Miller an „Swimming“ arbeitete und bis unmittelbar vor seinem Tod auch an CIRCLES gearbeitet hatte.
CIRCLES ist zwar mehr Pop als HipHop, aber einfach wunderschön.
Ein bewegendes und bittersüßes Hörerlebnis und ein hochklassiges Abschiedswerk, das nicht als solches geplant war.
R.I.P. Mac Miller!
Sein Debütalbum „Geography“ tanzte zwischen Genres wie Disco, Soul, HipHop und Jazz und war eines der SOULGURU Alben des Jahres 2018.
Mit seinem neuesten Projekt, der Kollabo mit dem Jazzdrummer und Perkussionisten Yussef Dayes, ist dem aus Süd-London stammenden Komponisten, Gitarristen, Violinisten, Singer/Songwriter, Produzenten und DJ Tom Misch wieder ein Volltreffer gelungen.
Auf dem daraus resultierende Album „What Kinda Music“ nehmen uns die beiden mit auf eine abwechslungsreiche und spannende Reise durch Electronica, Jazz, HipHop und Soul.
Mit ihrem zeitlosen Sound, der Psychedelic Soul und Psych-Rock verbindet, haben sich die MONOPHONICS im letzten Jahrzehnt einen Ruf als eine großartige Live-Band erworben.
Mit „It’s Only Us“ ist ihre mittlerweile vierte Veröffentlichung erschienen.
Das Album spiegelt den aktuellen Zustand der Welt wider und berührt schwierige Themen, die alle eine Botschaft der Einheit, Widerstandsfähigkeit und Akzeptanz enthalten: zerbrochene Beziehungen, psychische Probleme, Waffengewalt und Machtkämpfe. Die charakteristischen Arrangements der Band, die sich dank der hochgeschätzten Rhythmus- und Bläsersektionen auf warme Texturen stützt, wurden durch eine erstklassige Produktion und kreative Instrumentierung erweitert: Mellotron, Lap-Steel-Gitarre, Harfe und Moog runden den charakteristischen Soul-Sound der Monophonics ab, während Kelly Finnigans Gesang kraftvoller denn je ist.
In einem Interview erzählte Protoje kürzlich, das er während des Corona-Lockdowns mehr gekifft hat als gewöhnlich.
Wahrscheinlich ist „In Search Of Lost Time“ deshalb ein so entspanntes Album im Spannungsfeld von Reggae, HipHop und R’n’B geworden.
Reggae-Puristen werden sich an dem hohen HipHop-Anteil stören, der den Reggae etwas in den Hintergrund drängt, mir persönlich jedoch gefällt das Album nach jedem Hördurchgang immer besser.
Sa-Roc ist die heimliche Queen des Conscious-Rap. Als Vorband für The Roots, Common und David Byrne (Talking Heads) brachte sie ihre Botschaft vom Self-Empowerment auf die Bühne. Ihr neues Album 𝕿𝖍𝖊 𝕾𝖍𝖆𝖗𝖊𝖈𝖗𝖔𝖕𝖕𝖊𝖗’𝖘 𝕯𝖆𝖚𝖌𝖍𝖙𝖊𝖗 bricht mit intimen Einblicken und eindrucksvollen Statements perfekt getimt in den wachsenden Unmut der Black Community um #BLM, den Tod von George Floyd und jahrhundertelange Unterdrückung herein ......
Nach zahlreichen Singles und einer EP hat Eli Seeney aus New Jersey sein lang erwartetes Debütalbum „New Day“ veröffentlicht.
Und das Warten hat sich gelohnt.
Musikalisch abwechslungsreich reicht es von klassischem HipHop über Crossover (‘Careful What You Wish For’) bis hin zur HipHop-Ballade (‘Holy Ghost’).
Ein sehr gelungenes Debüt, dass man sich nicht entgehen lassen sollte!
Denise Sherwood hat mit ihrem Debütalbum “This Road” den perfekten Soundtrack für den Herbst abgeliefert.
Dass die Tochter von UK-Dub-Legende und On-U-Sound-Gründer Adrian Sherwood in ihrer Kindheit viel Zeit im Studio verbrachte und dabei Künstler wie Neneh Cherry, Big Youth, Style Scott und Lee “Scratch” Perry kennenlernte, merkt man diesem Album an.
Ihre musikalische Sozialisierung hat sie auf “This Road” bemerkenswert verarbeitet und so wird man bei manchen Tracks an Massive Attack (‚Let me in‘, ‚Sweet Love‘) oder Portishead (‚Amnesia Moon‘, ‚Ghost Heart‘) erinnert. Trotz dieser Einflüsse hat Denise Sherwood aber ihren eigenen Stil gefunden und mit “This Road” ein wunderschönes Ausnahmealbum mit einem überzeugenden Kaleidoskop an Klangfarben geschaffen, das sich nur sehr schwer in Genre-Schubladen einordnen lässt.
Dicke Empfehlung!
SOOM T ist eine schottische Sängerin mit indischen Wurzeln. Aufgewachsen in einem Armenviertel in Glasgow hat sie am eigenen Leib erfahren müssen, dass in dieser Welt nicht alle gleiche Chancen haben und vor allem unterschiedlich behandelt werden. Inhalte, die auch heute noch in ihren Texten auftauchen..
Für die Aufnahmen ihres mittlerweile vierten Albums „The Arch“ hat sie wieder mit DJ Kunta zusammengearbeitet, mit dem sie ihre ersten Auftritte in Frankreich absolvierte und mit dem sie über die Jahre eine gemeinsame Vision entwickelte. Die Musik kommt von Highly Seen, einer Band aus Lyon. SOOM T liefert dazu engagierte Texte, die eine Reflexion ihres christlichen Glauben sind, welcher sich auch im Titel „The Arch“ und dem Artwork widerspiegelt.
Ein starkes Album der ‚Prinzessin des Raggamuffin‘!
Creole Soul! Two words are enough for David Walters to qualify his music.
The exclamation point to support radicalism and faith in its purpose.
– (Creole Sun)
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